Daten der Querschnittuntersuchung German Health Update Study (GEDA 2019/2020-EHIS) zeigen: In der deutschen Allgemeinbevölkerung erhöhen stärkere Schmerzen über alle Schmerzarten hinweg das Risiko für depressive Symptome.
In die Studie eingeschlossen wurden 22.708 Erwachsene (51,0% weiblich; 35,1% im Alter von 45–64 Jahren). Von diesen berichteten 41,2% über keine Schmerzen, 32,1% über leichte, 15,3% über mittlere und 11,5% über starke Schmerzen in den vorausgehenden 4 Wochen. Depressive Symptome traten bei insgesamt 8,3% der Teilnehmer auf (9,1% der Frauen; 7,5% der Männer). Kategorisiert nach Schmerzintensität litten 2,5% der Probanden ohne Schmerzen an depressiven Symptomen sowie 6,5%, 14,4% bzw. 27,1% der Teilnehmer mit leichten, mäßigen und starken Schmerzen.
In einer multivariablen Analyse war eine höhere Schmerzintensität mit einem höheren Risiko für depressive Symptome assoziiert (leichte Schmerzen OR 1,8; 95%-KI 1,3–2,4; mäßige Schmerzen OR 2,8; 95%-KI 2,0–4,0; starke Schmerzen OR 4,0; 95%-KI 2,8–5,6). Depressive Symptome waren außerdem mit einem Body-Mass-Index <18,5 kg/m2 (OR 2,4; 95%-KI 1,4–4,1), aber nicht mit dem Geschlecht (OR 1,1; 95%-KI 0,9–1,3) verbunden.
Fazit
Die Studie ergab einen klaren Zusammenhang zwischen höherer Schmerzintensität und depressiven Symptomen in der Allgemeinbevölkerung über alle Schmerzarten hinweg. Besonders bei Patienten mit moderaten bis starken Schmerzen, aber auch bei untergewichtigen Schmerzpatienten sollte daher eine regelmäßige Bewertung der Schmerzen und der depressiven Symptome in Betracht gezogen werden. (ah)
Autoren: Ahrend JN et al.
Korrespondenz: Jan Niklas Ahrend; jan.niklas.ahrend@uni-oldenburg.de
Studie: Pain intensity and comorbid depressive symptoms in the general population: An analysis of the German Health Update Study (GEDA 2019/2020-EHIS)
Quelle: Eur J Pain 2025;29(3):e4745.
Web: https://doi.org/10.1002/ejp.4745




