Für nahezu jede chronische Erkrankung gibt es sogenannte Patiententagebücher. Die tägliche Dokumentation von Beschwerden und Messwerten soll einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf ausüben. Ist das wirklich so?
Unbestritten ist der Stellenwert der sorgfältigen Dokumentation im Rahmen von klinischen Studien. Die Erfassung der sogenannten patientenbezogenen Ergebnisse basiert zu einem wesentlichen Teil auf der Aufzeichnung von Symptomen und subjektiven Empfindungen während der Beobachtungsphase. Auch für die Pharmakovigilanz sind in bestimmten Fällen Patiententagebücher hilfreich: Die regelmäßige Erfassung relevanter Parameter, die der Erkennung bedeutsamer Nebenwirkungen dienen, ist sinnvoll. Ob Blutbild oder Transaminasen: Es fällt leichter, einen Trend zu erkennen, wenn die entsprechenden Laborwerte in Tagebüchern systematisch erfasst und dokumentiert werden.
Manche Menschen haben eine Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten. Die tägliche Dokumentation von Blutdruck und Puls, Auswurfmenge, Hustenfrequenz oder Ausprägungsgrad der Dyspnoe betreiben sie mit Leidenschaft. Dem Arzt werden die dokumentierten Messwerte bei der regelmäßigen Konsultation präsentiert – in Erwartung einer wertschätzenden Würdigung. Ist der Arzt ebenfalls ein Zahlenmensch, wird er sich damit leichttun. Ist er es nicht, kann die Erörterung der Messwerte der letzten 3 Monate eine zeitintensive Herausforderung darstellen.
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