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ADHS-Risiko: Fettsäuren als modulierender FaktorDie Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft scheint das ADHS-Risiko des Kindes zu beeinflussen: So geht ein hohes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren dem Auftreten subklinischer ADHS-Symptome in der Kindheit voraus, wie eine aktuelle Studie belegt. Spanische Wissenschaftler hatten das Konzentrationsverhältnis von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-6- (n-6 Arachidonsäure) und Omega-3-Fettsäuren (n-3 Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure) im Nabelschnurplasma untersucht und mit dem Auftreten von ADHS-Symptomen bei Kindern im Alter von 4 und 7 Jahren verknüpft. Die Angaben dazu stammten bei den 4-jährigen Kindern von deren Erziehern (n = 580), im Alter von 7 Jahren wurden die ADHS-Symptome von den Eltern mithilfe der Conners‘ Rating Scale-Revised (n = 642) beurteilt. Allgemeine Angaben zu den Kindern und Familien erhoben die Forscher prospektiv mittels Fragebögen. Dabei zeigte sich, dass ein höheres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren im Nabelschnurplasma mit einem höheren ADHS-Index (Inzidenzratenverhältnis 1,13; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,03–1,23) im Alter von 7 Jahren assoziiert war. Im Alter von 4 Jahren konnte dieser Zusammenhang nicht beobachtet werden (Inzidenzrate 1,04; 95 %-KI 0,92–1,18). Fazit Die Autoren schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass ein hohes pränatales Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren das Auftreten subklinischer ADHS-Symptome während der Kindheit zu begünstigen scheint. Entsprechend könne die mütterliche Ernährung während der Schwangerschaft das langfristige ADHS-Risiko der Kinder beeinflussen, resümieren Mónica López-Vicente und Kollegen. (ej) Autoren: López-Vicente M et al. |