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Export date: Wed Nov 12 19:11:48 2025 / +0000 GMT

Screening auf Osteoporose zur Verhinderung von Frakturen




Frakturen durch Osteoporose führen zu erheblicher Morbidität. Eine US-amerikanische Studie untersuchte daher, ob ein Osteoporose-Screening Frakturen verhindern kann. Zur Analyse werteten die Wissenschaftler randomisierte kontrollierter Studien (RCTs) und Übersichtsarbeiten aus. 3 RCTs und 3 systematische Übersichtsarbeiten berichteten von Vorteilen des Screenings bei älteren, hochrisikobehafteten Frauen. 2 RCTs nutzten ein 2-stufiges Screening: Schätzung des Frakturrisikos mit dem Fracture Risk Assessment Tool und eine Knochenmineraldichte(BMD)-Messung, wenn der Risikoschwellenwert überschritten wurde. Ein RCT verwendete BMD plus zusätzliche Tests. Durch das Screening kam es zu einer Verringerung von Hüftfrakturen (gepooltes RR 0,83; 95%-KI 0,73–0,93; 3 RCTs; 42.009 Teilnehmer) und größeren osteoporotischen Frakturen (gepooltes RR 0,94; 95%-KI 0,88–0,99; 3 RCTs; 42.009 Teilnehmer) im Vergleich zur Standardversorgung. Die entsprechenden absoluten Risikodifferenzen lagen bei 5–6 weniger Frakturen pro 1000 gescreente Teilnehmer. Die diskriminative Genauigkeit der Risikobewertungsinstrumente zur Vorhersage von Frakturen oder zur Identifizierung von Osteoporose variierte je nach Instrument und Frakturtyp; die meisten hatten eine AUC zwischen 0,60 und 0,80 zur Vorhersage von größeren osteoporotischen Frakturen, Hüftfrakturen oder beidem. Die Kalibrierungsergebnisse waren begrenzt. Im Vergleich zu Placebo waren Bisphosphonate (gepooltes RR 0,67; 95%-KI 0,45–1,00; 6 RCTs; 12.055 Teilnehmer) und Denosumab (RR 0,60; 95%-KI 0,37–0,97; 1 RCT; 7808 Teilnehmer) mit einer Reduktion von Hüftfrakturen assoziiert. Es wurden keine statistisch signifikanten Assoziationen für unerwünschte Ereignisse beobachtet. Es gab keine Evidenz, die das Screening bei Männern oder jüngeren Frauen bewertet. Fazit Es zeigte sich, dass das Screening bei höherem Risiko für Frauen >65 Jahren mit einer geringen absoluten Risikoreduktion bei Hüft- und anderen großen Frakturen im Vergleich zur Standardversorgung assoziiert war. Die Behandlung von Osteoporose mit Bisphosphonaten oder Denosumab über mehrere Jahre war mit einer Reduktion von Frakturen und keinem signifikanten Anstieg von unerwünschten Ereignissen verbunden. (hsp) Autoren: Kahwati LC et al. Korrespondenz: Wanda K. Nicholson; chair@uspstf.net Studie: Screening for Osteoporosis to Prevent Fractures: A Systematic Evidence Review for the US Preventive Services Task Force Quelle: JAMA 2025; Feb 11333(6):509–531. Web: https://doi.org/10.1001/jama.2024.21653