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Schlaganfall: Salzersatz verringert Risiko für Rezidive und Tod

Im Rahmen einer inter­na­tional durch­ge­führten Studie bewer­teten Bruce Neal von der Univer­sity of New South Wales, Sydney, Austra­lien, und sein Team bei Schlag­an­fall­pa­ti­enten die Auswir­kungen von Salz­er­satz­pro­dukten auf die Inzi­denz wieder­keh­render Schlag­an­fälle und Mortalität.

Die Forscher führten die Salt Substi­tute and Stroke Study, eine offene, cluster-rando­mi­sierte klini­sche Studie, in 600 nord­chi­ne­si­schen Dörfern in Form von Clus­tern durch. Pati­enten, die selbst über eine Kran­ken­haus­dia­gnose eines Schlag­an­falls berich­teten, bezogen sie in die vorab fest­ge­legte Subgrup­pen­ana­lyse ein und werteten die gewon­nenen Daten von November 2023 bis August 2024 aus. Die Studi­en­teil­nehmer erhielten entweder einen Salz­er­satz aus 75% Natri­um­chlorid und 25% Kali­um­chlorid oder normales Salz. Das primäre Ergebnis der Studie war ein erneuter Schlaganfall.

Die Wissen­schaftler schlossen 15.249 Schlag­an­fall­pa­ti­enten (Durch­schnitts­alter 64,1 ± 8,8 Jahre; 45,9% weib­lich) in die Studie ein. Bei einer medianen Nach­be­ob­ach­tungs­zeit von 61,2 Monaten (IQR 60,9–61,6) betrug die durch­schnitt­liche Diffe­renz des systo­li­schen Blut­drucks ‑2,05 mmHg (95%-KI ‑3,03 bis ‑1,08). Insge­samt traten in der Studi­en­ko­horte 2735 neue Schlag­an­fälle (691 davon tödlich) und 3242 Todes­fälle ein.

Die Zahl erneuter Schlag­an­fälle war in der Salz­er­satz­gruppe signi­fi­kant nied­riger als in der Salz­gruppe (Raten­ver­hältnis [RR] 0,86; 95%-KI 0,77–0,95; p=0,005). Der posi­tive Effekt war im Hinblick auf hämor­rha­gi­sche Schlag­an­fälle sogar noch größer (rela­tive Reduk­tion 30%; p=0,002). Auch die Ster­be­raten waren signi­fi­kant nied­riger (RR 0,88; 95%-KI 0,82–0,96; p=0,003), wobei es größere Auswir­kungen auf schlag­an­fall­be­dingte Todes­fälle gab (rela­tive Reduk­tion 21%; p=0,01). Für Hyper­ka­li­ämie konnte kein signi­fi­kanter Unter­schied beob­achtet werden (RR 1,01; 95%-KI 0,74–1,38; p=0,96).

Fazit
Die Ergeb­nisse zeigen, dass der Salz­er­satz sicher ist und gleich­zeitig das Risiko für einen erneuten Schlag­an­fall oder den Tod verrin­gert. Dies unter­streicht den Autoren zufolge den großen gesund­heit­li­chen Nutzen einer Auswei­tung dieser kosten­güns­tigen Inter­ven­tion bei Schlag­an­fall­pa­ti­enten. (sh)

Autoren: Ding X et al.
Korre­spon­denz: Bruce Neal; bneal@georgeinstitute.org.au
Studie: Salt Substi­tu­tion and Recur­rent Stroke and Death: A Rando­mized Clinical Trial
Quelle: JAMA Cardiol 2025;10(4):343–350.
Web: https://doi.org/10.1001/jamacardio.2024.5417

 

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