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Menthol, ultraleicht, filterlos? Studie untersucht Nikotinabhängigkeit

In einer neuen Veröf­fent­li­chung haben Wissen­schaftler unter­sucht, ob im Rahmen eines Lungen­krebs-Scree­nings ein Zusam­men­hang des von Probanden konsu­mierten Ziga­ret­ten­typs mit der Niko­tin­ab­hän­gig­keit zu beob­achten ist.

Bei der kürz­lich veröf­fent­lichten Studie handelt es sich um eine Sekun­där­ana­lyse des Armes des American College of Radio­logy Imaging Network inner­halb des National Lung Scree­ning Trial. Die Tabak­ab­hän­gig­keit wurde unter Verwen­dung des Fager­ström-Tests auf Niko­tin­ab­hän­gig­keit, den Heavi­ness of Smoking Index und der Zeit ermit­telt, die verging, bis die Probanden am Tag nach der ersten Ziga­rette griffen.

Die klini­schen Outcomes, einschließ­lich Niko­tin­ab­hän­gig­keit und Tabak­abs­ti­nenz, wurden mit deskrip­tiven Statis­tiken und c2-Tests bewertet, die nach dem Teer­ge­halt der Ziga­retten, deren Geschmacks­rich­tung und der Nutzung eines Filters stra­ti­fi­ziert waren. Anhand einer logis­ti­schen Regres­sion wurde der Einfluss von Varia­blen auf die Rauch­abs­ti­nenz untersucht.

Die Wissen­schaftler stellten fest, dass über ein Drittel der Personen, die sich für ein Lungen­krebs-Scree­ning vorstellen, stark niko­tin­ab­hängig und nach dem Rauchen süchtig waren und inner­halb von 5 min nach dem Aufwa­chen Ziga­retten konsu­mierten. Raucher von unge­fil­terten Ziga­retten waren im Vergleich zu Konsu­menten von Filter­zi­ga­retten stärker niko­tin­ab­hängig (OR 1,32; p<0,01).

Obwohl Raucher von leichten/ultraleichten Ziga­retten eine gerin­gere Abhän­gig­keit aufwiesen (OR 0,76; p<0,0001), stellten die Wissen­schaftler keinen Unter­schied in der Rauch­abs­ti­nenz im Vergleich zu Konsu­menten von Ziga­retten mit normalem Teer­ge­halt fest.

Außerdem beob­ach­teten die Studi­en­au­toren keinen Unter­schied in den Ergeb­nissen beim Vergleich von Personen, die Ment­hol­zi­ga­retten rauchten, mit Konsu­menten von nicht aroma­ti­sierten Zigaretten.

Fazit
In der Scree­ning-Popu­la­tion war die Art der gerauchten Ziga­rette mit unter­schied­li­chen Abhän­gig­keits­graden verbunden. Die Ermitt­lung des Ziga­ret­ten­typs und der Zeit bis zur ersten Ziga­rette könne in diesem Zusam­men­hang maßge­schnei­derte Inter­ven­tionen zur Tabak­be­hand­lung ermög­li­chen, so die Studi­en­au­toren. (ac)

Autoren: Tanner NT et al.
Korre­spon­denz: Nichole T. Tanner; tripici@musc.edu
Studie: Asso­cia­tion of Ciga­rette Type and Nico­tine Depen­dence in Pati­ents Presen­ting for Lung Cancer Screening
Quelle: Chest 2020;158(5):2184–2191.
Web: https://doi.org/10.1016/j.chest.2020.05.608



 

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