|
Kompakt Allgemeinmedizin https://www.kompakt-allgemeinmedizin.de/hitze-und-luftfeuchtigkeit-verschlimmern-atemwegserkrankungen-bei-senioren/ Export date: Wed Nov 12 4:23:25 2025 / +0000 GMT |
Hitze und Luftfeuchtigkeit verschlimmern Atemwegserkrankungen bei SeniorenMit den Ergebnissen einer landesweiten Untersuchung bestätigen Wissenschaftler aus den USA, dass hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Senioren zu einer Verschlimmerung von Atemwegsinfektionen und chronischen Lungenerkrankungen beitragen. Die Arbeitsgruppe hatte die Auswirkungen großer Hitze auf Krankenhausaufenthalte wegen Atemwegserkrankungen bei älteren Menschen (≥65 Jahre) in den 120 größten Städten der USA untersucht. Betrachtet wurden die Jahre 2000–2017. Die täglichen Raten stationärer Krankenhausaufenthalte wegen Atemwegserkrankungen bewerteten die Forschenden im Hinblick auf Schwankungen der Tagesdurchschnittstemperatur oder des Hitzeindex auf Postleitzahlenebene. Für jede Stadt berechneten sie die kumulativen Assoziationen (Lag: Tage 0–6 Tage) zwischen Hitzeereignissen in der warmen Jahreszeit (Juni–September) und ursachenspezifischen Krankenhausaufenthalten aufgrund von Atemwegserkrankungen mithilfe einer zeitgeschichteten bedingten Quasi-Poisson-Regression mit verteilten nichtlinearen Lag-Modellen. Für die Berechnung landesweiter Assoziationen kam eine multivariate Metaregression zum Einsatz, aktualisierte stadtspezifische Assoziationen kalkulierte man mithilfe der besten linearen unverzerrten Vorhersage. Die Forschenden kamen für den genannten Untersuchungszeitraum auf 3.275.033 Krankenhauseinweisungen wegen Atemwegserkrankungen unter Medicare-Leistungsempfängern in 120 großen US-amerikanischen Städten. Landesweit führten 7-tägige kumulative Assoziationen bei hohen Temperaturen zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen wegen Atemwegserkrankungen aufgrund aller Ursachen als Primärdiagnosen um 1,2% (95%-KI 0,4–2,0). Dies sei hauptsächlich auf die Zunahme von Atemwegsinfekten (1,8%; 95%-KI 0,6–3,0) sowie auf chronische Atemwegserkrankungen und/oder Ateminsuffizienz (1,2%; 95%-KI 0,0–2,4) zurückzuführen, berichtet das Forschungsteam. Es beobachtete stärkere Assoziationen, wenn die Exposition anhand des Hitzeindex anstelle der Durchschnittstemperatur definiert wurde. Die Wissenschaftler stellten in den 120 betrachteten Städten auch erhebliche geografische Unterschiede bezüglich des relativen Risikos für hitzebedingte Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen fest. Zu beobachten war außerdem eine unverhältnismäßige Belastung durch hitzebedingte Krankenhausaufenthalte wegen Atemwegserkrankungen unter den ältesten (≥85 Jahre) und unter schwarzen Leistungsempfängern in Städten der südatlantischen US-Bundesstaaten. Während des 18 Jahre umspannenden Untersuchungszeitraumes gab es den Berechnungen der Studienautoren zufolge 11.710 zusätzliche Krankenhausaufenthalte wegen Atemwegserkrankungen aufgrund einer Hitzeexposition. Fazit Autoren: O'Lenick CR et al. |